Ein alter Mann und seine alte Frau waren so arm, dass sie nichts besassen, ausser einem goldenen Knopf, der sich auf ihrer Spindel befand.
Die Gewohnheit des Mannes war es, jeden Tag entweder zu jagen oder zu fischen, um den noetigen Lebensunterhalt recht und schlecht herbeizuschaffen.
Unweit der Hütte, in der sie wohnten, befand sich ein grosser Hüegel, von dem die Leute glaubten, darin halte sich ein Elb auf, den man Kidhus nannte.
Vor dem hatte man sich in acht zu nehmen.
Wie gewoehnlich ging der Mann einmal auf die Jagd.
Die Frau blieb, wie gewoehnlich, zuhause.
An diesem Tag war schoenes Wetter, deshalb setzte sie sich mit ihrer Spindel ins Freie und spann eine Zeitlang.
Da ploetzlich fiel der goldene Knopf von der Spindel und rollte so weit fort, dass die Frau ihn aus den Augen verlor.
Sie war sehr ungluecklich und suchte ueberall; es war aber alles umsonst ------ der Knopf blicb verschwunden.
Der Mann kam heim, sie erzaehlte ihm ihr Unglueck.
Es muesse wohl Kidhus den Knopf genommen haben, meinte der Alte, das saehe ihm ganz aehnlich.
Der Alte machte sich sofort wieder auf, um zu Kidhus zu gehen und den Knopf zurueckzuverlangen.
Mit grossen Augen sah die Frau ihm nach.
An dem Hüegel, wo Kidhus hauste, klopfte der Mann lange und stark mit einem dicken Stock an.
Endlich grollte Kidhus: ,,Wer klopft da an mein Haus?’’
Der Alte anwortete:
,,Der alte Mann ist’s der arme Tropf,
die Frau will ewas haben fuer den Knopf.’’
Kidhus fragte, was er fuer den Knopf haben wolle.
Der Mann bat um eine Kuh, die zehn Eimer Milch auf einmal gebe.
Er bekam die Kuh, er nahm sie mit nach Hause.
Tags darauf, als die Frau die Kuh des Morgens und Abends gemolken und alle Kuebel mit Milch gefuellt hatte, bekam sie Lust, einen Brei zu bereiten.